Mittwoch, 30. Mai 2018

Babys im Anflug

Passend zur Babymesse, die mein Kunde am 14.06.2018 im Krankenhaus Saarlouis vom DRK veranstaltet, habe ich an Pfingsten einen Ausflug zu den Störchen am Étang de Lindre in Lothringen, Frankreich, unternommen. Bereits einige Wochen zuvor hatte ich das aussergwöhnliche schöne Naturschutzgebiet besucht und mir fest vorgenommen, wieder vorbeizuschauen, wenn die kleinen Störche ausgebrütet sind. Et Voilà, da sind sie. Alle Storchennnester waren mit vielen Jungstörchen belegt, und die Eltern flogen eifrig hin und her, um ihren Nachwuchs zu versorgen.






Der Étang de Lindre ist ein mehr als 6 Quadratkilometer großer See im Département Moselle der Region Grand Est, südöstlich der Stadt Dieuze. Er ist eingebettet in die etwa tausend Hektar große Domaine de Lindre. Zu der Domaine im Regionalpark Naturpark Lothringen gehören noch zwölf weitere Seen, die zum Teil als Vogelschutzgebiet erklärt wurden. Seit 2003 ist ein Gebiet mit über 5.000 Hektar Fläche als Natura 2000-Schutzgebiet ausgewiesen. Es gibt in dem Landschaftspark eine große Artenvielfalt, so hat man in der Fauna 248 Vogel, 11 Amphibien- und 4 Reptielienarten nachgewiesen. Auch ist es gelungen, den in Frankreich sehr seltenen Weißstorch, unter anderem durch Aufstellen von Nisthilfen, wieder anzusiedeln. Die Flora ist mit 19 geschützten Pflanzenarten vertreten.
Auf einer langgestreckten Landzunge, die weit in den See hineinreicht, liegt das Dorf Tarquimpol. Der Ort liegt an der alten Römerstraße von Metz nach Straßburg und war in der Römerzeit als Decempagi bekannt. Er besaß damals eines der größten Amphitheater Galliens, das bei einem Durchmesser von 115 m ungefähr 12.000 Zuschauern Platz bot; die Anlage ist restlos verschwunden und wurde erst im Jahr 1981 auf Luftaufnahmen wiederentdeckt. {Quelle: Wikipedia}






Es ist ein wundervoller Platz, man geniesst Natur pur ohne Badegäste, Surfbretter oder Boote. Nur die Rufe der Wasservögel und des Kuckucks inmitten einer einmaligen Wasserlandschaft. Die Störche gestatten die eine oder andere Fotoaufnahme und ich schaue fasziniert der Fütterung der kleinen Klappermäuse in ihrem luftigen Zuhause zu.
Wer mag, kann bis zur Vogelbeobachtungsstation wandern oder sich bei einem Petit Café an der Station der Domaine de Lindre stärken. Wir haben uns Picknick mitgebracht und den Tag anschliessend mit feinen Eclairs auf der schönen Baum-Schaukel unter dem großen Nussbaum beschlossen, dem Blubbern der Fische zugeschaut und uns gewünscht, mit den Enten im Wasser umhergleiten oder mit den Störchen unter dem Himmel fliegen zu können.
Und so hat uns auch das aufziehende Gewitter nicht im mindesten gestört, denn es zauberte eine ganz besondere Stimmung über den See.






Ich kann Ihnen den Besuch dieser Landschaft nur wärmstens ans Herz legen, wir sind mit vielen unglaublich schönen und reichen Eindrücken völlig beseelt nach Hause gefahren und wir kommen wieder. Versprochen. Es gibt noch so viel zu entdecken an diesem See. Ich hoffe und wünsche mir vor allem, dass dieses einmalige Naturschutzgebiet behütet und respektiert sich überlassen bleibt, wir Menschen sollten lediglich leise Beobachter bleiben und still geniessen dürfen. Übrigens hat es durchaus auch etwas für sich, in einen stillen Dialog mit ein paar Kühen auf satten grünen Weiden zu treten, aber das ist wieder eine andere Geschichte, die zwar auch an diesem See spielt, aber heute geht es ja um die Störche.

Von Saarbrücken aus beträgt die Entfernung gerade mal etwa 69 km, also perfekt für einen Tagesausflug. Auch das kleine beschauliche Dorf Tarquimpol ist einen Stop wert, auf dessen Friefhof der Schriftsteller Stanislas de Guaita begraben liegt. Oder Sie verbringen gleich ein ganzes Wochenende in dem romantisch verträumten kleinen Hotel Château d'Alteville, das mit seiner weinberankten Fassade und dem großen Park an den Charme vergangener Zeiten erinnert. Nun wissen Sie aber sicher ganz bestimmt, woher die Babys kommen …

Klappern gehört zum Handwerk. Herzlichst, Martina Seresse